Vor fast genau 1 Jahr habe ich mir den 500/1 62 Höfner Bass zugelegt. Schon vor etlichen Jahren hatte ich mich immer mal wieder mit dem Gedanken getragen, mir einen Kontrabass anzuschaffen, weil für mich ein Bass mit einem richtigen Klangkörper einfach ein Instrument mit Seele darstellt hat. Als mir dann vor ein paar Jahren der Kontrabass des verstorbenen Bassisten der Augsburger Jazzband „Lechtown Kneeoilers“, Hermann Stadler, angeboten wurde, begann ich mich wieder intensiv mit dem Thema zu beschäftigen.
Letztendlich kehrten meine Gedanken wieder in Richtung Höfner Bass zurück. Und so liebäugelte ich damit, mir den günstigeren Höfner Contemporay zuzulegen. Die Contemporay Serie ist laut Höfner die zeitgenössische Version des Violin-Basses. Zeitgenössisch bedeutet hierbei dann leider auch „Made in China“. Nachdem ich mich in einigen Fachzeitschriften über den Contemporary kundig gemacht hatte, rückte ich von meinem Vorhaben erst einmal ab. Im letzten Jahr jedoch packte mich in der Coronazeit dann erneut das Beatles Fever. Das YouTube Video „How Hofner German Basses are made, an inside look at the building of a Hofner bass“ gabdann letztendlich den Ausschlag für meine Entscheidung: jetzt oder nie. Und ich entschied mich für jetzt! Und so wurde ich stolzer Eigentümer eines Höfner 500/1 Vintage Basses, also eines authentischen Nachbaus des Modells aus dem Jahr 1962.
Bekannter ist er allerdings als „Beatles Bass“, weil Paul McCartney diesen Bass Anfang der 60er Jahre in Hamburg erstand. Als Stuart Sutcliff die Beatles verließ, unter anderem weil er sich mit seinen beschränkten musikalischen Möglichkeiten auf der Bühne unwohl fühlte, weswegen er oft mit dem Rücken zum Publikum spielte, musste McCartney einspringen. Weil er mit dem Bass von Sutcliff als Linkshänder nicht zurecht kam, auch weil Sutcliff nicht wollte, dass er die Saiten wechselte, musste er ihn verkehrt herum spielen.
Eigentlich hätte McCartney lieber auf dem Fender Precision Bass gespielt, den er sich damals finanziell nicht leisten konnte. So erstand er den Höfner Bass für 30 Pfund, der für ihn einen unschätzbaren Vorteil besaß, nämlich „weil ich Linkshänder war, schien es mir, als sähe er weniger albern aus, weil er symmetrisch war.“
Anfangs war er allerdings nach eigenem Bekunden gar nicht begeistert, den Basspart zu übernehmen, weil er als Bassist hinter Lennon und Harrison auf der Bühne stand, denn „ … wir wollten alle drei vorne stehen …. und uns die besten Täubchen abgreifen“.
Interessanterweise war es nicht die Firma Höfner, die den ersten Bass mit Hohlkörper herstellte, wie man allgemein annimmt, denn bereits 1953 sorgte die Gibson EB mit dem Hohlkörpermodell für Furore.
Was macht nun diesen Bass aus? Im Grunde genommen eigentlich eine überflüssige Frage. Es ist schlechthin der Beatles Bass. Ein objektiver Vorteil ist sein unglaubliches geringes Gewicht von 2000 g. Zum Vergleich: Mein Warwick Fortress One, auf dem ich bisher gespielt habe, bringt immerhin 5 kg auf die Waage. Nun fristet er sein trauriges Dasein in der Ecke. Der Korpus ist aus Riegelahorn mit zweiteiligem Ahornhals und Palisandergriffbrett, die Decke aus deutschem Fichtenholz. Ausgestattet ist er mit 2 Humbucking Tonabnehmern. „Das zeitlose Antikbraun-Sunburst-Finish, das helle Binding der Decke und des Bodens und das Pearl-White-Schlagbrett runden den Look des Beatles-Bass perfekt ab“ (aus der Beschreibung der Firma Thomann).
Der Höfner 500/1 Bass zählt zu den Shortscale Bässen, d.h., die Mensur ist im Vergleich zum Warwick Fortress One Bass um 10 cm kürzer. Allerdings ist der Bass als Leichtgewicht etwas halslastig. Das ist auch der Grund dafür, dass er von Bassisten gerne auf dem Hocker sitzend gespielt wird, wo er dann auf dem Oberschenkel aufliegen kann. Ein Nachteil stellt allerdings der Höfner Gigbag, also der Basskoffer, dar. In ihm haben lediglich der Bass und zusammengerollt der schmale Originalgurt Platz.
Hermann Eckholt, schreibt im Bassmagazin „Bass Professor“: „Ich möchte euch die CDs „Memory Almost Full“ oder „Driving Rain“ (beide von Paul McCartney) als Hörproben empfehlen – einfach laut aufdrehen, und dann kann man sich ungefähr vorstellen, wie es einem mit diesem schönen 1963 Höfner so ergehen kann.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
Keep on listening good music!
Eckard Roaring
Vor fast genau 1 Jahr habe ich mir den 500/1 62 Höfner Bass zugelegt. Schon vor etlichen Jahren hatte ich mich immer mal wieder mit dem Gedanken getragen, mir einen Kontrabass anzuschaffen, weil für mich ein Bass mit einem richtigen Klangkörper einfach ein Instrument mit Seele darstellt hat. Als mir dann vor ein paar Jahren der Kontrabass des verstorbenen Bassisten der Augsburger Jazzband „Lechtown Kneeoilers“, Hermann Stadler, angeboten wurde, begann ich mich wieder intensiv mit dem Thema zu beschäftigen.
Letztendlich kehrten meine Gedanken wieder in Richtung Höfner Bass zurück. Und so liebäugelte ich damit, mir den günstigeren Höfner Contemporay zuzulegen. Die Contemporay Serie ist laut Höfner die zeitgenössische Version des Violin-Basses. Zeitgenössisch bedeutet hierbei dann leider auch „Made in China“. Nachdem ich mich in einigen Fachzeitschriften über den Contemporary kundig gemacht hatte, rückte ich von meinem Vorhaben erst einmal ab. Im letzten Jahr jedoch packte mich in der Coronazeit dann erneut das Beatles Fever. Das YouTube Video „How Hofner German Basses are made, an inside look at the building of a Hofner bass“ gabdann letztendlich den Ausschlag für meine Entscheidung: jetzt oder nie. Und ich entschied mich für jetzt! Und so wurde ich stolzer Eigentümer eines Höfner 500/1 Vintage Basses, also eines authentischen Nachbaus des Modells aus dem Jahr 1962.
Bekannter ist er allerdings als „Beatles Bass“, weil Paul McCartney diesen Bass Anfang der 60er Jahre in Hamburg erstand. Als Stuart Sutcliff die Beatles verließ, unter anderem weil er sich mit seinen beschränkten musikalischen Möglichkeiten auf der Bühne unwohl fühlte, weswegen er oft mit dem Rücken zum Publikum spielte, musste McCartney einspringen. Weil er mit dem Bass von Sutcliff als Linkshänder nicht zurecht kam, auch weil Sutcliff nicht wollte, dass er die Saiten wechselte, musste er ihn verkehrt herum spielen.
Eigentlich hätte McCartney lieber auf dem Fender Precision Bass gespielt, den er sich damals finanziell nicht leisten konnte. So erstand er den Höfner Bass für 30 Pfund, der für ihn einen unschätzbaren Vorteil besaß, nämlich „weil ich Linkshänder war, schien es mir, als sähe er weniger albern aus, weil er symmetrisch war.“
Anfangs war er allerdings nach eigenem Bekunden gar nicht begeistert, den Basspart zu übernehmen, weil er als Bassist hinter Lennon und Harrison auf der Bühne stand, denn „ … wir wollten alle drei vorne stehen …. und uns die besten Täubchen abgreifen“.
Interessanterweise war es nicht die Firma Höfner, die den ersten Bass mit Hohlkörper herstellte, wie man allgemein annimmt, denn bereits 1953 sorgte die Gibson EB mit dem Hohlkörpermodell für Furore.
Was macht nun diesen Bass aus? Im Grunde genommen eigentlich eine überflüssige Frage. Es ist schlechthin der Beatles Bass. Ein objektiver Vorteil ist sein unglaubliches geringes Gewicht von 2000 g. Zum Vergleich: Mein Warwick Fortress One, auf dem ich bisher gespielt habe, bringt immerhin 5 kg auf die Waage. Nun fristet er sein trauriges Dasein in der Ecke. Der Korpus ist aus Riegelahorn mit zweiteiligem Ahornhals und Palisandergriffbrett, die Decke aus deutschem Fichtenholz. Ausgestattet ist er mit 2 Humbucking Tonabnehmern. „Das zeitlose Antikbraun-Sunburst-Finish, das helle Binding der Decke und des Bodens und das Pearl-White-Schlagbrett runden den Look des Beatles-Bass perfekt ab“ (aus der Beschreibung der Firma Thomann).
Der Höfner 500/1 Bass zählt zu den Shortscale Bässen, d.h., die Mensur ist im Vergleich zum Warwick Fortress One Bass um 10 cm kürzer. Allerdings ist der Bass als Leichtgewicht etwas halslastig. Das ist auch der Grund dafür, dass er von Bassisten gerne auf dem Hocker sitzend gespielt wird, wo er dann auf dem Oberschenkel aufliegen kann. Ein Nachteil stellt allerdings der Höfner Gigbag, also der Basskoffer, dar. In ihm haben lediglich der Bass und zusammengerollt der schmale Originalgurt Platz.
Hermann Eckholt, schreibt im Bassmagazin „Bass Professor“: „Ich möchte euch die CDs „Memory Almost Full“ oder „Driving Rain“ (beide von Paul McCartney) als Hörproben empfehlen – einfach laut aufdrehen, und dann kann man sich ungefähr vorstellen, wie es einem mit diesem schönen 1963 Höfner so ergehen kann.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
Keep on listening good music!
Eckard Roaring