Reisen

Iran – ein Land, das beeindruckt

Gleich mal vorweg, was uns auf dieser Reise am stärksten beeindruckt: die Freundlichkeit und die Aufgeschlossenheit der Menschen – vor allem der jüngeren, aber nicht nur.

Immer wieder werden wir angesprochen, wo wir herkommen, und uns wird „Welcome in Iran“ gewünscht. Und das Fotografieren: Wir sind wahrscheinlich auf Dutzenden von Familienfotos oder Fotos im Kreise Jugendlicher abgelichtet. Selfies mit Fremden zu schießen, scheint Hobby vieler Iraner zu sein. Aber sie lassen sich auch gerne von den Ausländern fotografieren, wie unser Titelbild zeigt.
Unsere 14-tägige Reise durch den Iran ist vor allem ein Einblick in die Geschichte Persiens mit all seinen herausragenden Denkmälern und Sehenswürdigkeiten. Die folgenden Fotos geben nur einen kleinen Teil wieder; vielleicht machen sie Appetit auf eigenes Erkunden und Erleben.

Übrigens: Zur Zeit findet in der Bundeskunsthalle in Bonn eine interessante Ausstellung „Iran – Frühe Kulturen zwischen Wasser und Wüste“ statt. Die Ausstellung läuft noch bis zum 20. August 2017. Zeitgleich lädt ein persischer Garten auf dem Museumsplatz (bis 15. Oktober) zum Verweilen und Genießen ein.

In Teheran, dem Startpunkt unserer Reise, gefällt uns besonders der Golestan Palast.

Von Teheran fliegen wir nach Kerman. Von hier aus unternehmen wir einen Ausflug nach Mahan und besichtigen dort das Mausoleum von Sufimeister Shah Nematollah Bali.

Bei der Fahrt durchs Land erleben wir die Gegensätze: Wüsten und Hochgebirge – Leben auf dem Land, wie vor hundert Jahren und Verkehrschaos – und überall, auch in den entlegensten Gegenden, prächtige Moscheen.

Yazd ist das Zentrum der Zoroastrier. Hier besuchen wir den Feuertempel und die „Türme des Schweigens“, wo früher die Toten bestattet wurden.

Auf dem Weg von Yazd nach Shiraz besichtigen wir Persepolis, die ehemalige Hauptstadt des Weltreiches der Achämeniden, . . .

. . . und anschließend die Felsengräber von Nash-e Rostam

In Shiraz steht die Nasr Al Molk Moschee auf dem Vormittagsprogramm, denn dann steht die Sonne im richtigen Winkel für die Farbspiele.

Eines der wichtigsten schiitischen Heiligtümer ist das Shah-e Cherag Mausoleum.

Shiraz gilt auch als die Stadt der Poesie und der Dichter. Das Mausoleum des bekanntesten persischen Dichters Hafez und das Grab des Dichters Saadi sind für die Iraner Pilgerorte. Goethe ließ sich durch Hafez‘ Gedichtsammlung „Diwan“ zu seinem „West-östlichen Diwan“ inspirieren.

In Hamadan erinnert das Mausoleum von Ibn Sina, genannt Avicenna, an den Mentor und Lehrer des „Medicus“. Auf dem Weg dorthin erleben wir eine Prozession zu Ehren der Gefallenen im iranisch-irakischen Krieg (1980 – 1988). Die vielen jungen Leute, die in diesem Krieg gestorben sind, gelten als Märtyrer; sie sind auch heute noch überall im Land auf großen Fotos präsent.

Für uns ist Isfahan, die alte Hauptstadt Persiens, die schönste Stadt, die wir auf unserer Iran-Reise kennenlernen. Auf dem großen und großartigen Imam-Platz schlägt das Herz Isfahans – so empfinden wir es. In der Mitte der Park, umsäumt von Arkadengängen, in denen sich Geschäfte und Werkstätten befinden, und zwischendrin Moscheen und Paläste. Angelegt 1602 wurden im 17. Jahrhundert auf dem Platz auch Polo-Spiele ausgetragen – und offensichtlich heutzutage auch wieder.

Ein abendlicher Spaziergang führt uns zur und über die Khaju-Brücke. Sie ist nicht nur ein Touristenziel, sondern auch ein beliebter Treffpunkt der Einheimischen.

Auf unserem Isfahan-Programm steht auch die Jame-Moschee (Freitagsmoschee).

Wir machen einen Rundgang durch das Armenierviertel Djolfa und schauen uns die Vank-Kathedrale an. Zu dem Komplex gehören ein Denkmal und ein Museum, die an den Völkermord an den Armeniern erinnern.

Isfahan beeindruckt uns auch mit seiner Handwerkskunst: Miniaturmalerei, Stoffdruck und Teppiche.

Von Isfahan aus treten wir unsere Heimreise an.

Noch ein paar Kurzinformationen über Iran:

  • Einwohnerzahl: 78 Mio., davon ca. 12 Mio. in der Hauptstadt Teheran
  • Fläche: 1.648.000 Quadratkilometer, das ist 4,5 mal die Fläche von Deutschland
  • Religion: 90 Prozent Schiiten, 8 Prozent Sunniten; der Rest Christen, Juden, Zarathustrier
  • Einreise mit Visum; kostet 50 EUR

Fotos: Gudrun Schick