Gesellschaft

Spaziergang durch Haight-Ashbury – 50 Jahre danach

Wie sieht es denn heute in Haight-Ashbury aus, der Pilgerstätte der Hippies in den Sechziger Jahren? Als wir in diesem September Freunde in der Nähe von San Francisco besuchten, wollte ich dieser Frage nachgehen. Eine Vorstellung darüber, wie es dort aussehen könnte, hatte ich nicht – außer der Vermutung, dass wir viele Touristen treffen würden. Und so war es denn auch: Wahrscheinlich jeder Zweite oder Dritte auf der Straße war auf Sightseeing-Tour. Aber das soll im „Summer of Love“ vor 50 Jahren auch nicht anders gewesen sein. Neben den Touristen waren natürlich Alt- und Jung-Hippies auf den Straßen von Haight-Ashbury unterwegs ebenso wie Normalos, Studierende und solche, die davon erzählten; also insgesamt ein buntes Völkchen.
In den Geschäften entlang der Haight Street überwiegt der Blick zurück: Vintage-Moden, Second-Hand-Klamotten, Hippie-Fummel, Souvenirläden mit Bergen von T-Shirts, Sweats und Käppis zum Thema „Summer of Love“. Wer möchte, kann im Esoterik-Laden zugreifen, sich Piercen oder Tattoos stechen lassen. Da die Hippie-Zeit mit Musik zu tun hat, kann man auch Platten kaufen oder Instrumente für die eigene Hausmusik. Und da Essen und Trinken immer läuft, ist die Auswahl entsprechend groß: Tierische oder vegane Burger, Sushi oder Pizza oder Tex-Mex oder . . . oder . . .; zum Abschluss noch eine Portion Icecream von Ben & Jerry’s und einen Coffee-to-Go.
Trotzdem: Die Investition eines Urlaubs-Nachmittags für das Spazieren durch Haight-Ashbury war es wert: Bei den „Weißt-Du-noch-damals“-Gesprächen im Freundeskreis kann ich nun locker einstreuen „Ich war da!“ – wenn auch 50 Jahre danach.
Hier ein paar Impressionen von unserer Stippvisite – garantiert ohne Selfies:

Fotos: Gudrun Schick