Musik

Ginger Baker ist tot.

Im Alter von 80 Jahren starb am 6. Oktober 2019 der exzentrische Super-Drummer Peter Edward „Ginger“ Baker in Canterbury. Zusammen mit Eric Clapton und Jack Bruce (gestorben 2014) formierte er im Juni 1966 mit „Cream“ die erste „Supergroup“ der Rock-Geschichte. Aber bereits im November 1968 löste sich die Band wegen ständiger Streitigkeiten – vor allem zwischen Ginger Baker und Jack Bruce – wieder auf. Immerhin produzierte „Cream“ in dieser Zeit vier Studioalben und absolvierte erfolgreiche Konzert-Tourneen.

„White Room“, einer größten Songs von „Cream“, hier gespielt auf dem Reunion-Konzert 2005:

1969 gründete Ginger Baker mit Eric Clapton, Steve Winwood und Ric Grech „Blind Faith“. Die Band löste sich noch im selben Jahr nach Veröffentlichung ihres gleichnamigen Albums wieder auf. Auch seine eigene Gruppe „Ginger Baker’s Airforce“, die er 1970 formierte, blieb auch nur kurz zusammen; im Frühjahr 1971 war Schluss.

Danach verlegte er seinen Wohnsitz nach Nigeria und machte Musik, die stark durch afrikanische Einflüsse geprägt war. Immer wieder spielte er in verschiedenen Rock- und Jazzformationen – meist nur sehr kurze Gastspiele. Anlässlich ihrer Aufnahme in die Rock ’n‘ Roll Hall of Fame 1993 spielte „Cream“ noch einmal zusammen.

Im Mai 2005 fand die von den Fans heiß ersehnte Reunion von „Cream“ statt. In der Royal Albert Hall in London gaben Eric Clapton, Jack Bruce und Ginger Baker vier Konzerte und im Oktober dann noch drei Konzerte im Madison Square Garden in New York.

Baker – 2006 vom „Rolling Stone“ auf Platz 3 der 100 besten Schlagzeuger aller Zeiten gewählt – machte das Spielen mit zwei Bassdrums populär. Überhaupt: Im Vergleich zu der damals üblichen Schlagzeug-Zusammensetzung spielte er ein „Doppelschlagzeug“: zwei Bassdrums, zwei Hängetoms, zwei Standtoms, plus Snare und HiHat sowie mit sechs Becken plus Kuhglocke und Splashbecken.

Und nun streitet er sich im Himmel wahrscheinlich mit Keith Moon, dem Schlagzeuger der „Who“, um den Titel des verrücktesten Rockdrummers.

Zum Schluss Baker’s berühmtes Drumsolo im Song „Toad“, hier gespielt auf dem Reunion-Konzert 2005: